WHY are you doing this?

Es ist meiner Meinung nach eine der wichtigsten Fragen überhaupt —„Warum machst du das?“, ob im privaten oder bei beruflichen Aufgaben oder Herausforderungen. Der innere Motor— der (freie) Wille etwas tun zu wollen ist: Das es einen „Sinn“ hat. Ich habe oft erlebt, dass die Antwort darauf: Geld verdienen ist– doch das ist nur das Resultat, nicht der Grund, etwas zu tun. Ich stelle die Frage des ‚Warum‘ gerne am Anfang eines Interviews und oft wird das, was man als Erstes dazu gesagt hat, nach dem Gespräch noch mal korrigiert. Es bedarf einfach eines genaueren Hinsehen oder Nachfragen und liegt nicht immer leicht auf der Zunge. 

Die Frage nach dem Warum ermöglicht dir, deine tieferliegende Motivation, dein wahres Warum, hinter deinem möglichen Ziel aufzudecken. In Anlehnung an die 5-Why-Method von Taiichi Ohno, der damit die Produktion bei Toyota revolutionierte, möchte ich euch heute motivieren, dem „Warum“ ein wenig auf den Zahn zu fühlen — 5 Mal, um genau zu sein.

Als wir noch klein waren, haben wir immer nachgefragt— doch im Zuge des Erwachsenwerden fragen wir weniger warum und mehr bis wann. Natürlich ist das nur eine von vielen möglichen Techniken. Manchmal haben wir negative Glaubenssätze, die uns im Weg stehen (dazu kommen wir noch später) und manch eine/r braucht bei solchen Fragen mehr Anleitung. Doch auf dem Weg eines selbstbestimmten Lebens kann man einiges ausprobieren…und wir werden einige Techniken, die wir natürlich selbst ausprobiert haben, gerne mit euch teilen.

TECHNIK 1//

5-WHY METHOD

Definition

Die 5-W-Methode, auch 5-Why-Methode oder kurz 5 Why beziehungsweise 5W genannt, ist eine Methode im Bereich des Qualitätsmanagements zur Ursache-Wirkung-Bestimmung. Ziel dieser Anwendung der fünf „Warum?“-Fragen ist es, eine Ursache für einen Defekt oder ein Problem zu bestimmen. Die Anzahl der Nachfragen ist nicht auf fünf begrenzt, diese Zahl ist symbolisch zu verstehen. Wichtig ist, dass so lange nachgehakt wird, bis der Fehler-verursachende Prozessschritt eindeutig identifiziert und nicht mehr weiter aufteilbar ist. Dies lässt sich z. B. überprüfen, indem der Kausalzusammenhang umgekehrt formuliert wird.


— Beispiel

(Quelle: Ein gutes Ziel E-Book, Ernst Neumeister)

Warum ich wirklich Französisch lernen möchte? 

1 – Warum willst du Französisch lernen?
Damit ich beim nächsten Surftrip nach Frankreich mehr verstehe als beim letzten Mal.

2 – Warum willst du mehr verstehen?
Weil ich mich schlecht fühle, wenn ich etwas nicht verstehe oder mich nicht ausdrücken kann.

3 – Warum fühlst du dich schlecht, wenn du etwas nicht verstehst oder dich nicht ausdrücken kannst?
Weil mich das an mein Versagen in der Schule erinnert.

4 – Warum erinnert dich das an dein Versagen in der Schule?
Meine Französischlehrerin war immer voll böse, wenn ich auf die Frage „Où se trouve une épicerie?“ keine Antwort wusste. Dann dachte ich immer, dass ich in puncto Fremdsprachen ein hoffnungsloser Fall bin.

5 – Und warum willst du dann jetzt – trotz alledem – noch einmal Französisch lernen?
Um mir zu beweisen, dass ich es schaffen kann; alles schaffen kann, was ich wirklich schaffen möchte. Als Nebenprodukt kann ich dann mit 230 Millionen Menschen sprechen und Surftipps austauschen …


Warum willst du dein Ziel erreichen?

Selbstverständlich ist auch die Fünf-Warum-Analyse kein Stein der Weisen, mit dem Du schnell alle Probleme identifizieren kannst. Nichtsdestotrotz bietet die Methode einige Vorteile:

• Sie ist leicht anwendbar, zum Beispiel in Teamgesprächen.

• Sie lässt sich in verschiedenen Bereichen des Geschäftslebens und ebenso im Privatleben anwenden.

• Sie zeigt, dass Probleme meist tiefliegende Ursachen haben – der Blick auf das große Ganze wird geschärft.

• Sie sorgt für eine bessere Kommunikation im Team oder in einem ganzen Unternehmen.

• Sie zeigt, dass Probleme immer Ursachen haben, die sich mit Struktur finden lassen.

Die Nachteile sind unter anderem:

• Wenn Sie zu viele “Warum?”-Fragen stellen, entfernen Sie sich von der wirklich relevanten Ursache.

• Viele Probleme fallen vielschichtig und komplex aus, es gibt diverse Abhängigkeiten. Das bedeutet, es entstehen zahlreiche “Abzweigungen”.

• Es ist möglich, dass die Befragten die Ursachen der Probleme auf andere Personen abwälzen.

• Durch das intensive Nachfragen und Nachhaken kann es zu Schuldzuweisungen und Streitereien kommen.

Dein wahres Warum kann und wird dich antreiben, damit du auch wirklich bei deinem guten Ziel ankommst. Außerdem hilft es dir, gute von schlechten Zielen zu unterscheiden. Jetzt bist du dran. Nimm dir Zeit und überlege in Ruhe, was dich wirklich antreibt.

Lass mich wissen- ob diese Methode etwas für dich ist- oder ob sie dir bei der Frage nach deinen ‚Warum‘ weiter helfen konnte.